Rechte Szene im Landkreis Cuxhaven
Mit einem Fachvortrag der Journalistin Andrea Röpke zum Thema „Demokratie in Gefahr - Neue extrem rechte Erscheinungsbilder, Aktivitäten und Strategien in der Region“ wird am 6. Oktober 2025, 19 Uhr in den Seelandhallen Otterndorf eine Ausstellung des Kreisarchivs Cuxhaven in Kooperation mit der Polizeiinspektion Cuxhaven eröffnet. Zur Präventionsarbeit im Kontext von Rechtsextremismus im Jugendbereich informiert an dem Abend die Mobile Beratung gegen Rechtsextremismus, Verden.
Die Präsentation gibt einen Überblick über die Aktivitäten rechtsradikaler Gruppierungen im Landkreis Cuxhaven und deren historische Entwicklung in den vergangenen Jahrzehnten. Sie ist Bestandteil der Themenreihe „Demokratie & Erinnerungskultur“ und wird bis zum 31.12.2025 im Kranichhaus in Otterndorf zu sehen sein. In den Seelandhallen wird lediglich eine Auswahl aus Elementen der Präsentation gezeigt. Ab 1.12026 kann die Ausstellung kostenfrei an interessierte Institutionen entliehen werden. Zu dem Thema „Wie Rechtsextreme Europa verändern“ wird außerdem Dr. Bartek Pytlas am 21. November 2025, 19 Uhr im Ratssaal Hemmoor referieren.
Die Rechtsextremismus-Expertin und Buchautorin Andrea Röpke beleuchtet in ihrem Vortrag die aktuellen Entwicklungen innerhalb der extrem rechten Szene - mit besonderem Fokus auf deren Aktivitäten und Netzwerke in der Region. Sie thematisiert dabei, inwiefern von diesen Strukturen eine konkrete Gefahr für die demokratische Gesellschaft ausgeht. Besonderes Augenmerk gilt der Rolle der AfD, Reichsbürgern, verschwörungsideologischen sowie völkischen Gruppierungen. Im Anschluss an den Vortrag besteht die Möglichkeit für Fragen und eine gemeinsame Diskussion. Andrea Röpke ist Politologin und freie Journalistin mit dem Spezialgebiet Rechtsextremismus.
Soziale Medien – vor allem das Video-Portal TikToc - spielen eine zentrale Rolle bei der Radikalisierung junger Menschen – auch im Landkreis Cuxhaven. Im Umfeld von Schulen wurden Jugendliche im Landkreis Cuxhaven ebenfalls angesprochen. Die Mobile Beratung Niedersachsen gegen Rechtsextremismus (Verden) wird deshalb über Beratung im Kontext rechter Jugendkultur informieren. Seit einiger Zeit sehen sich Lehrer*innen wie Fachkräfte der Jugendarbeit vermehrt (extrem) rechten Jugendlichen gegenüber Der Beitrag geht dabei den Fragen nach: Welche vielfältigen Herausforderungen im Umgang mit rechter Jugendkultur und Verunsicherungen werden in der Beratungspraxis sichtbar? Und wie können eine demokratische Schulkultur und menschenrechtsorientierte Jugendarbeit gestärkt werden?
Im Mittelpunkt der Ausstellung des Kreisarchivs in Kooperation mit der Polizeiinspektion Cuxhaven stehen außerparlamentarische Organisationsformen des Extremismus in der Region Cuxhaven und in Norddeutschland.
Die Ausstellung basiert auf Interviews, Hintergrundinformationen und archivischen Quellen. Öffentliche Führungen nach Voranmeldung unter archiv@landkreis-cuxhaven.de oder 04751/91480 finden am 30.10.2025, 16 Uhr und am 09.11.2025, 15 Uhr statt. Eine Informationsveranstaltung speziell für LehrerInnen (Klassen 4 – 13) ist für den 28.10.2025, 15 Uhr im Kranichhaus in Otterndorf geplant. Im Anschluss hieran kann eine Unterrichteinheit von ca. 60 Minuten in den Schulen in Stadt und Landkreis Cuxhaven vereinbart werden. Zudem besteht für Schulklassen die Möglichkeit, die Ausstellung im November und Dezember vor Ort mit oder ohne Führung zu besichtigen.
Wichtige Information:
Wegen begrenzter Raumkapazitäten ist eine Voranmeldung erforderlich unter archiv@landkreis-cuxhaven.de oder 04751/91480. Die Veranstaltung unterliegt dem Einlassvorbehalt. Der Landkreis Cuxhaven als Veranstaltender behält sich vor, von seinem Hausrecht Gebrauch zu machen und Personen, die rechtsextremen, völkischen Parteien oder Organisationen angehören, der rechtsextremen, völkischen Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind, den Zutritt zur Veranstaltung zu verwehren oder von dieser auszuschließen. Jegliche Film-, Ton- und/oder Videoaufnahmen sind nicht erlaubt.