Gefahren durch Starkregen & Überschwemmungen
Video zum Thema Starkregen & Überschwemmungen
Extremwetterereignisse werden laut dem Deutschem Wetterdienst (DWD) und dem Umweltbundesamt (UBA) als Folge des Klimawandels immer häufiger auftreten und erfordern deshalb besondere Vorsorge. Aus diesem Grund hat der Landkreis Cuxhaven den Vulnerabilitätskartendienst „Gefahren durch Starkregen und Überschwemmungen“ entwickelt. Gefährdete Bereiche können so identifiziert werden und Einwohnerinnen und Einwohner haben ein Instrument für die erste Einschätzung von Starkregengefahren an ihren Häusern und Grundstücken.
Der Kartendienst zeigt, wohin das Wasser bei Starkregen abfließt, wo es sich ansammelt und in welchen Bereichen sich größere Wassertiefen ergeben. Der Landkreis Cuxhaven, sowie die Einheits- und Samtgemeinden nutzen diese Karte zur Unterstützung der Entwässerungsplanung, im Katastrophenschutz und in der kommunalen Bau- und Grünflächenplanung.
Das Projekt wurde mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz , nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) finanziert.
Kartendienst „Starkregen und Überschwemmung“
Häufig gestelle Fragen
Was ist Starkregen?
Bei Starkregen kommt es innerhalb kurzer Zeit zu außergewöhnlich intensiven Niederschlägen, die räumlich begrenzt und ohne nennenswerte Vorwarnzeit auftreten (Quelle: DWA). Die Wassermengen, die bei eine Starkregen zusammenkommen, können in dieser Intensität nicht schnell genug vom Boden und dem Abwassersystem aufgenommen oder abgeleitet werden. Daher kommt es häufig zu unkontrollierbarem oberflächlichem Abfluss, welcher sich dann als Überschwemmung ausbreitet.
Durch die voranschreitende Erderwärmung steigt auch die Häufigkeit und Intensität mit der Starkregenereignisse auftreten. Der Grund dafür liegt in der erhöhten Aufnahmefähigkeit von Wasser in der Atmosphäre an heißeren Tagen. Wenn die feuchte Luft auf starke vertikale Luftbewegungen trifft, führt dies zu plötzlicher Kondensation, was wiederum zu extremen Niederschlägen in einem meist relativ kleinen Gebiet führt.
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) kategorisiert Starkregen anhand von drei Stufen:
- Starkregen: 15 -25 Liter/ Quadratmeter je Stunde oder 20-35 Liter/ Quadratmeter in 6 Stunden
- Heftiger Starkregen: 25 – 40 Liter/ Quadratmeter je Stunde oder 36 – 60 Liter/ Quadratmeter in 6 Stunden
- Extrem heftiger Starkregen: Mehr als 40 Liter/ Quadratmeter je Stunde oder mehr als 60 Liter/ Quadratmeter in 6 Stunden
Worin zeigt sich der Unterschied von Starkregen zu Hochwasser?
Im Vergleich zum Starkregen, der durch lokal auftretende starke Regenfälle gekennzeichnet ist, bezieht sich Hochwasser auf einen Zustand, bei dem Flüsse, Seen oder andere Gewässer über die Ufer treten und die umliegenden Gebiete überfluten.
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Hochwasser wird nach § 72 Wasserhaushaltsgesetz (WHG) definiert als eine zeitlich beschränkte Überschwemmung von normalerweise nicht mit Wasser bedecktem Land, insbesondere durch Gewässer wie z.B. Flüsse und Gräben oder durch in Küstengebiete eindringendes Meerwasser.
Welche Auswirkungen und Gefahren hat Starkregen?
Starkregen kann erhebliche Auswirkungen und Gefahren mit sich bringen, die sowohl unmittelbare als auch langfristige Konsequenzen haben können. Starkregen kann zu lokalen Überschwemmungen in Siedlungsbereichen und im ländlichen Raum führen. Eine Überlastung der Kanalisation kann zu Rückstau und Überschwemmungen in und um Gebäude führen. Ebenso kann Starkregen dazu führen, dass Gewässer über die Ufer treten. Durch die großen Wassermengen können Schäden an Gebäuden, Straßen und Brücken entstehen. Die durch Nässe steigende Gefahr von Schimmelbildung in feuchten Gebäuden birgt zudem Gesundheitsrisiken.
Starkregen kann Straßen unpassierbar machen und zu Staus, Unfällen und Verkehrsbehinderungen führen. Auch der öffentliche Nahverkehr, sowie der Verkehr auf Schienen, kann z.B. durch Unterspülungen beeinträchtigt sein.
Der Aufenthalt in Kellern, Souterrain und Tiefgaragen bei Starkregen ist lebensgefährlich (Gefahr von Ertrinken und Stromschlag).
Warum ist es so schwer Starkregen vorherzusagen?
Starkregen stellt eine erhebliche Herausforderung dar, da solche Ereignisse häufig im Zusammenhang mit lokalen Unwettern auftreten. Die genaue Vorhersage, wo exakt der Starkregen niedergehen wird, ist bei lokal begrenzten Ereignissen nahezu unmöglich. So kann es geschehen, dass eine Ortschaft von massiven Regenmengen überflutet wird, während benachbarte Gemeinden nur wenige Kilometer entfernt weitgehend verschont bleiben. Die Vorwarnzeit für solche Ereignisse ist daher äußerst kurz, wenn überhaupt eine Vorwarnung möglich ist. Länger anhaltende Starkregengebiete lassen sich aufgrund ihrer großräumigen Ausdehnung besser vorhersagen.
Wie werde ich gewarnt/ welche Warn-Apps gibt es?
Es gibt mehrere Warn-Apps, die vor Starkregen und anderen extremen Wetterereignissen warnen:
- NINA (Notfall- Informations- und Nachrichten-App des Bundes): Diese App des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) informiert über verschiedene Gefahrenlagen, einschließlich Starkregen und Hochwasser. NINA gibt auch Hinweise auf amtliche Wetterwarnungen des Deutschen Wetterdienstes (DWD).
- WarnWetter (Warn-Wetter-App des Deutschen Wetterdienstes): Diese App bietet detaillierte Wetterinformationen und -warnungen, einschließlich spezifischer Warnungen vor Starkregen, Gewittern und Hochwasser. Die App ist besonders interessant für Nutzerinnen und Nutzer, die eine genaue und umfangreiche Wettervorhersage benötigen.
- BIWAPP (Bürger-Informations- und Warn-App): Diese App wird von Städten und Landkreisen genutzt, um die Bevölkerung vor lokalen Gefahren zu warnen. Neben Starkregen- und Unwetterwarnungen bietet die App auch Informationen über Katastrophen, Straßensperrungen und weitere amtliche Meldungen in der Region, in der Sie sich befinden.
Warum müssen wir Starkregenvorsorge betreiben?
Wissenschaftler prognostizieren, dass die Häufigkeit und Intensität von Starkniederschlagereignisse im Zuge der globalen Erwärmung zunehmen werden. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) merkt dazu an, dass von 2001 bis 2019 fast jeder Ort Deutschlands von einem Starkregenereignis betroffen war, auch in heißen und trockenen Jahren. Grundsätzlich kann es also überall in Deutschland zu extremen Unwettern, Sturzregen und Überschwemmungen kommen.
Quelle: ARD Alpha
Eigentümerinnen und Eigentümer sind dazu angehalten Starkregenvorsorge zu betreiben, um ihr Eigentum vor erheblichen Schäden und finanziellen Verlusten zu schützen, die durch Extremwetterereignisse verursacht werden können. Solche Maßnahmen minimieren nicht nur das Risiko von Sach- und Gesundheitsschäden, sondern erhöhen auch die Widerstandsfähigkeit der Gebäude gegenüber zukünftigen Extremwetterlagen. Zudem sind Grundstückseigentümerinnen und -eigentümer für die Sicherung des Privatgrundes selbst verantwortlich – und im Rahmen der Eigenvorsorge nach § 5 Wasserhaushaltsgesetz (WHG) auch verpflichtet.
Kartendienst
Was zeigt der Vulnerabilitätskartendienst "Gefahren durch Starkregen und Überschwemmungen"?
Der Kartendienst zeigt eine räumliche und zeitlich hochauflösende Modellierung von Gefahren durch Starkregen und Überschwemmungen im Landkreis Cuxhaven. In verschiedenen Ebenen sind Wassertiefen, Abflussmengen und Nichtbefahrbarkeiten von Straßen, Wegen und Schienenstrecken für den gesamten Landkreis einsehbar.
Dafür wurde eine GIS-gestützte Modellierung in einer Auflösung von 1,0 m x 1,0 m und für drei Starkregenszenarien durchgeführt. Zur Identifizierung von besonders betroffenen Bereichen wurden Überschwemmungsbereiche bei drei Starkregen-Szenarien und infolge einer Sturmflut-Serie geschlossenen Sielen modelliert.
Im Gutachten zum Kartendienst ist sind die verwendeten Datengrundlagen und Berechnungen detailliert beschrieben. Eine Aufschlüsselung der Eingangsdatensätze sind in den Hinweisen zum Kartendienst zu finden.
Welche Szenarien wurden modelliert?
Es wurden drei Szenarien modelliert, um die Folgen des Starkregens im Landkreis Cuxhaven abzubilden:
- Szenario 1: Es wurde ein Extremereignis modelliert, bei dem eine Regenmenge von 90 mm je Quadratmeter in einer Stunde auf das gesamte Modellgebiet - den Landkreis Cuxhaven - niedergeht.
- Szenario 2: Es wurde ein außergewöhnliches Ereignis modelliert; dabei wurde ein statistisches Niederschlagsereignis mit einer Dauer von einer Stunde mit einer Jährlichkeit von 100 Jahren zugrunde gelegt, das zu einem außergewöhnlichen Oberflächenabflussereignis führt. Im Bereich des Landkreises Cuxhaven bedeutet dies – regional differenziert – 35,3 bis 39,7 mm je Quadratmeter in einer Stunde; es liegen KOSTRA 2020-Daten des Deutschen Wetterdienstes (DWD) zugrunde.
- Szenario 3: Dieses Starkregenereignis wurde in Anlehnung an ein Starkregenereignis im Landkreis Cuxhaven im Juni 2008 festgelegt. Die vom Deutschen Wetterdienst (DWD) erfassten Daten zeigen ein Stunden-Maximum von 36,6 mm/h an der Station Steinau am 3. Juni 2008 zwischen 14 und 15 Uhr. Es wurde hierbei ein zeitlich dynamisches EULER 2-Regenereignis modelliert.
Wie sind die Starkregengefahrenkarten berechnet worden? Was ist die Datengrundlage des Kartendienstes?
In die Berechnungen ist eine Vielzahl an Daten eingeflossen. Es wurden flächendeckende Daten zur Geländeoberfläche, zu den Bodenarten, zur Landnutzung, zu Gebäuden und zum Grundwasser als Grundlage für die Berechnungen und Modellierungen genutzt. Im Gutachten zum Kartendienst ist die verwendete Datengrundlage detailliert beschrieben. Eine Aufschlüsselung der Eingangsdatensätze sind in den Hinweisen zum Kartendienst zu finden.
Die erzeugten Szenarien basieren auf drei verschiedenen Annahmen zum Starkregen:
- Im Szenario 1 (Extremes Starkregenereignis) wurde ein Blockregen (gleiche Verteilung der Niederschlagsmenge über eine Stunde hinweg) mit 90mm Niederschlag in 60 Minuten pro Quadratmeter modelliert.
- Die Modellierung zu Szenario 2 (100-jährliches Starkregenereignis) beruht auf Daten des Deutschen Wetterdienstes.
- Das Szenario 3 (zeitlich dynamisch) wurde in Anlehnung an ein Starkregenereignis aus Steinau im Juni 2008 berechnet. Die Daten des Deutschen Wetterdienstes von diesem Ereignis mit einem Stunden-Maximum von 36,6mm Niederschlag pro Quadratmeter wurden auf den gesamten Landkreis übertragen.
Weitere Angaben zur Methodik, zur verwendeten Geodesign-Plattform Tygron Engine, zu den Ergebnissen der Modellierung, zur Validierung und zu den Limitationen sowie zur Risikoanalyse sind dem Gutachten zu entnehmen.
Stimmen die Karten mit der Wirklichkeit überein? Wurden aktuelle Baustellen, Neubaugebiete usw. berücksichtigt? Werden die Karten aktualisiert?
Die Inhalte dieses Kartendienstes sind mit großer Sorgfalt zusammengestellt worden. Für die Erstellung des Kartendienstes wurden die aktuellsten Daten verwendet, die dem Landkreis zur Verfügung stehen.
Da der Landkreis Cuxhaven und seine Einwohnerinnen und Einwohner ständig in Bewegung sind und sich weiterentwickeln, verändern sich auch die Oberflächen-Gegebenheiten des Kreisgebietes: Ver- und Entsiegelung, neue Bebauung und die Struktur und Kapazität des Entwässerungsnetzes sind sehr dynamisch. Der Datensatz des Digitalen Geländemodells, stammt aus dem Jahr 2015. Entsprechend sind Erdbewegungen, die nach 2015 stattgefunden haben, in den Starkregengefahrenkarten nicht erfasst. Eine genaue Aufstellung der weiteren verwendeten Daten können Sie den Hinweisen entnehmen.
Die im Vulnerabilitätskartendienst dargestellten Karten sollen hinsichtlich der Überschwemmungen durch Starkregen möglichst aktuell gehalten oder aktualisiert werden. Ein Zeitpunkt für die Aktualisierung steht zu diesem Zeitpunkt noch nicht fest.
Auf meinem Grundstück wird eine blaue Fläche angezeigt bzw. die Straße vor meinem Haus ist rot eingefärbt - was hat das zu bedeuten?
Im Vulnerabilitätskartendienst Gefahren durch Starkregen und Überschwemmung können verschiedene Ebenen und Inhalte eingeblendet werden.
Für die Ebenen Wassertiefe und Abflussmenge, sowie Summe der Abflussmenge erscheinen die Flächen, denen eine Wassertiefe von > 0 cm oder eine Abflussmenge von > 0 m³ in bläulicher Einfärbung.
Für die Ebenen der Nichtbefahrbarkeit symbolisieren rote Abstufungen, wie lange eine Straße, ein Weg oder eine Schienenstrecke nicht passierbar ist. Je dunkler das Rot, desto länger die Nichtbefahrbarkeit [in Minuten]. Durch die Art der Modellierung werden direkt ganze Abschnitte eingefärbt, auch wenn die Nichtbefahrbarkeit nur einen kleinen Teil des Abschnitts betrifft. Zur besseren Verständlichkeit der Ebene ist es hilfreich, sich die Ebene der Wassertiefe zusätzlich anzuschauen, um den überschwemmten Bereich ausfindig machen zu können.
Keine Einfärbung durch Wassertiefen oder Nichtbefahrbarkeit heißt nicht unmittelbar, dass hier keinerlei Risiko besteht.
Weitere Hinweise zum Kartendienst
- Die zugrunde liegenden Berechnungsmodelle sind als Annäherung an die Realität zu verstehen, da sie auf Annahmen beruhen welche nicht zu 100 % das reelle Geschehen abbilden. Wasserstände im Falle von Überschwemmungen können je nach Situation vor Ort variieren.
- Für Rohrdurchlässe z.B. unter Straßen wurde ein allgemeiner Durchmesser von 0,5 m angenommen. Dieser kann in einigen Fällen die tatsächliche Durchlassgröße unterschreiten, in anderen Fällen kann der modellierte Durchlass größer als der reale angenommen worden sein. Bei Starkregen sind allerdings Treibsel im Wasser nicht zu vernachlässigen, die auch größere Durchlässe in ihrem Querschnitt verringern können.
- Es muss berücksichtigt werden, dass potentiell große Flächen des Landkreises betroffen sein können - aber nicht müssen.
- Keine Einfärbung durch Wassertiefen oder Nichtbefahrbarkeit heißt nicht unmittelbar, dass hier keinerlei Risiko besteht.
- Die Modellierungen des Kartendienstes basieren auf einem Worst-Case-Szenario, in dem alle wasserbaulichen Anlagen außer Betrieb und die Siele geschlossen sind.
(Eigen-)Vorsorge
Wer ist im Landkreis Cuxhaven für die Starkregenvorsorge verantwortlich? Was unternehmen der Landkreis und meine Gemeinde zur Starkregenvorsorge?
Die Modellierungen und Risikoanalysen dienen dazu, eine Gefährdung bereits vor Eintritt des Starkregenereignisses zu erkennen und vorsorgen zu können. Sowohl bei öffentlichen Liegenschaften, bei der Planung von Neubauobjekten, beim Katastrophenschutz und bei der Entwässerung des Landkreises werden die neu gewonnenen Erkenntnisse berücksichtigt. Durch geeignete Maßnahmen sollen künftig die Risikoflächen reduziert und die Überschwemmungsrisiken gemindert werden. Einige dieser Maßnahmen sind:
- Wassersensible Verkehrs-, Straßen- und Bauleitplanung
- Multifunktionale Nutzung von Freiflächen
- Neukonzeption vom Wassermengenmanagement im ländlichen Raum
- Dezentrale Regenwasserbewirtschaftung
- Schaffung von Retentionsraum an Gewässern
Werden die Kanäle und Sielkapazitäten nicht vergrößert?
Die Kanalisationen des Landkreises sind für normale Niederschläge ausgelegt. Trotz des Klimawandels und der damit verbundenen Zunahme von Starkregenereignissen sowie ihren Schäden stünde die flächendeckende extreme Vergrößerung des Kanalnetzes in keinem wirtschaftlichen Verhältnis. Hinzu kommt, dass die Zuläufe von Dächern und Straßen den Abfluss schon überlasten, bevor das Wasser im Kanalsystem angekommen ist. Eine Vergrößerung von Kanälen würde zudem nur zu einer Verlagerung des Problems kommen, da der Kanal letztendlich in einem Gewässer landet, das dann möglicherweise andere Ortschaften überflutet.
Was kann ich als Eigentümerin/ Eigentümer tun?
Grundstückseigentümerinnen und -eigentümer sind für die Sicherung des Privatgrundes selbst verantwortlich – und im Rahmen der Eigenvorsorge nach § 5 Wasserhaushaltsgesetz (WHG) auch verpflichtet. Welche bauliche Vorsorgemaßnahme
- Schützen Sie sich vor Rückstau aus dem Kanal beispielsweise durch den Einbau von Rückstauklappen oder Hebeanlagen.
- Schützen Sie sich vor eindringendem Regenwasser durch Gebäudeöffnungen. Leiten Sie das Wasser oberflächlich weg vom Gebäude in Bereiche, in denen es zurückgehalten werden kann.
- Versiegelte Flächen wie z.B. asphaltierte Höfe, Zufahrten und Parkplätze tragen zu einem höheren und schnelleren Abfluss bei, der die Regenwasserkanalisation zusätzlich belastet. Entsiegeln Sie ihre befestigten Flächen mit wasserdurchlässigen Materialien. So sparen Sie möglicherweise auch noch Niederschlagswasser-Gebühren.
- Dach- und Fassadenbegrünung verzögert den Abfluss des Niederschlagswassers und mindert somit das Schadenspotenzial.
- Nehmen Sie Kontakt zu Ihrer Versicherung auf und prüfen Sie, ob für Sie eine Elementarschadenversicherung sinnvoll ist.
- Nehmen Sie Kontakt zu eine/m Fachberater/in auf, wenn Sie Hilfe bei der Beurteilung Ihres Gefährdungsrisikos brauchen.
Nutzen Sie die Checkliste zur Starkregenvorsorge des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV): (BMUV: Welche Vorsorgemaßnahmen kann ich gegen Starkregen und Hochwasser treffen? | Frage)
Mein Grundstück wäre laut Starkregen-Gefahrenkarte gefährdet - ist es nun weniger wert?
Starkregenereignisse sind seltene, nicht genau vorhersehbare Ereignisse. Weder der Ort wo sie niedergehen noch ihre Stärke, kann mit 100 %-iger Sicherheit und vorzeitig vorhergesagt werden.
Im Rahmen der Modellierung der Starkregengefahrenkarten wurde das gesamte Kreisgebiet mittels einer Simulation zeitgleich mit einem definierten Starkregen beaufschlagt. Tatsächlich treten Starkregenereignisse jedoch überwiegend lokal und nur auf kleinen Gebieten auf. Die in den Karten dargestellte Überschwemmungsbereiche (Wassertiefe, Abflussmenge, …) spiegeln nicht das wider, was sicher sein wird, sondern das, was im ungünstigsten Fall sein könnte - wenn nicht vorsorglich gehandelt werden würde. Grundstückseigentümerinnen und -eigentümer haben jedoch die Möglichkeit, frühzeitig geeignete Vorsorgemaßnahmen zu ergreifen und können sowohl ihr Grundstück als auch ihr Gebäude durch technische und gestalterische Mittel an Gefahren durch Starkregen und Überschwemmung anpassen. Welche konkreten Maßnahmen an Ihrem Gebäude und auf Ihrem Grundstück am geeignetesten sind, kann durch einen unabhängigen Gutachter eingeschätzt werden. Das Schadenspotential kann damit meist deutlich reduziert werden.
Wie muss ich mich bei Starkregen verhalten? Wie kann ich mich schützen?
Vorsorge:
- Informieren Sie sich im Vorfeld, ob Sie in einem Starkregen- oder Hochwassergebiet leben.
- Prüfen Sie die Möglichkeiten, Ihr Haus/Ihre Wohnung so zu gestalten, dass es Überschwemmungen und Rückstau als Folge von Starkregen besser standhält und warten Sie bestehende Sicherungen regelmäßig.
- Versichern Sie sich gegen Schäden durch Starkregen (Elementarschadenversicherung).
- Verfolgen Sie regelmäßig die aktuellen amtlichen Unwetterwarnungen über die Warnwetter-App, die Warnapp NINA und BIWApp sowie über das Radio.
- Planen Sie Ihre Versorgung in einer Notsituation: Haben Sie ausreichend Lebensmittel, Batterien etc. im Haus? Sprechen Sie die Aufgabenverteilung für den Ernstfall ab.
- Informieren Sie andere, insbesondere gesundheitlich eingeschränkte Mitbewohner und Mitbewohnerinnen, Menschen mit Sprachbarrieren und Nachbarn über mögliche Gefahren.
Bei Warnung vor Starkregen und Überschwemmungen:
- Informieren Sie andere, insbesondere gesundheitlich eingeschränkte Mitbewohner und Mitbewohnerinnen, Menschen mit Sprachbarrieren und Nachbarn über mögliche Gefahren.
- Bringen Sie Kinder, hilfsbedürftige Personen und ggf Haustiere außerhalb des akut von Überschwemmung bedrohten Gebietes in Sicherheit.
- Bringen Sie wertvolle Gegenstände, persönliche Dokumente sowie gefährliche Chemikalien (z.B. Lacke und Pflanzenschutzmittel) außerhalb der Bereiche, die bei Überschwemmungen erreicht werden können. Parken Sie ggf. Ihr Auto um.
Bei akuter Überschwemmungsgefahr:
- Da die Feuerwehr bei Starkregen viele Einsatzstellen abarbeiten muss, rufen Sie den Notruf der Feuerwehr erst ab 10 cm Wasser im Keller. Im Notfall geht Menschenrettung immer der Erhaltung von Sachwerten vor!
- Vermeiden Sie unter allen Umständen das Betreten von überfluteten Räumen und Bereichen – insbesondere Keller, Souterrain, Tiefgaragen. Es besteht Lebensgefahr (Ertrinken, Stromschlag)!
- Wenn Sie mit dem Auto unterwegs sind, fahren Sie nicht in überflutete Bereiche. Sind Sie zu Fuß unterwegs, laufen Sie nicht durch überflutete Straßen, Senken oder Pfützen und halten Sie Abstand von Kanaldeckeln.
Nach der Überschwemmung:
- Lassen Sie nach einer Überschwemmung die beschädigte Bausubstanz prüfen. Achten Sie auf eine sachgerechte Entsorgung verunreinigter Möbel und anderer verschmutzter Gegenstände.
- Verzehren Sie kein Obst oder Gemüse aus überschwemmten Gebieten.
- Informieren Sie die Feuerwehr, wenn in Ihrem Haus Farben, Lacke oder Heizöl ausgelaufen sind.
Angelehnt an Quelle: Starkregen Braunschweig
Habe ich einen ausreichenden Versicherungsschutz
Fragen Sie am besten direkt bei Ihrer Versicherung nach, welche Schäden mit Ihrem Versicherungsschutz abgedeckt sind.
Weitere Informationen
Überflutungsgefahren (hochwasser-pass.info)
BMUV: Welche Vorsorgemaßnahmen kann ich gegen Starkregen und Hochwasser treffen? | Frage
BBSR - Veröffentlichungen - Leitfaden Starkregen - Objektschutz und bauliche Vorsorge (bund.de)
Starkregen | Portal Niedersachsen
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starkregen@landkreis-cuxhaven.de
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