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12.05.2020

Biotonne - Auf den Inhalt kommt es an

In Bioabfall steckt großes, ungenutztes Potenzial – zum Beispiel als Kompost oder für die Energieerzeugung.

Was gehört in die Biotonne? Und was passiert mit dem Abfall?
Bisher landeten organische Abfälle (vor allem Küchenabfälle) häufig im Restmüll, wo diese allerdings nicht hingehören. Aus Bioabfall können Komposte für die Landwirtschaft oder den Gartenbau gewonnen werden. Bioabfälle sind außerdem hervorragende „Nahrung“ für Biogasanlagen. Um diese hochwertige stoffliche oder energetische Verwertung zu erreichen, müssen Bioabfälle getrennt gesammelt werden. Deshalb führt der Landkreis Cuxhaven ab 2021 die Biotonne ein, denn bereits seit dem 1. Januar 2015 gibt es die grundsätzliche Pflicht zur Getrennthaltung von Bioabfällen.

Was genau gehört in die Biotonne?
Obst- und Gemüsereste, Kaffee- und Teesatz mit Papierfilter, gekochte Lebensmittel, Eier und Eierschalen, Brot- und Backwarenreste, Milchprodukte, Wurst- und Käsereste, Nussschalen, Küchenkrepp und alle anderen Lebensmittel ohne Verpackung. Auch die festen – manchmal chemisch behandelten – Schalen von Zitrusfrüchten dürfen in die Biotonne, ebenso wie Naturrinde vom Käse.
Ungeöffnete, verdorbene Lebensmittel müssen aus der Verpackung genommen werden. Wer sich vor möglichen Schimmelsporen in Acht nehmen muss, kann die ungeöffnete Packung im Restmüll entsorgen oder sollte sie im Freien öffnen.
Aus dem Garten wird vom ersten Moos im Frühjahr über Pflanzenreste, Rasen- und Heckenschnitt und Wildkräuter des Sommers bis hin zum herbstlichen Ast- und Strauchschnitt, Fallobst und Laub alles in der Biotonne verschwinden. Auch Federn und Haare sowie Topfblumen und Blumensträuße dürfen in die neue Tonne.

Was darf nicht in die Biotonne?
Die Tonne wird nicht geleert, wenn sich Störstoffe darin befinden. Störstoffe sind: Verpackungen mit oder ohne Inhalt, Grillkohle, Asche und Zigarettenreste, Fäkalien von Mensch und Tier, Windeln, Tierkadaver, Bau- und Renovierungsabfälle, Metalle, Textilien, Kaffeekapseln, Restmüll
Störstoffe sind zudem jede Art von Plastik, ausdrücklich auch solche, die als kompostierbar bezeichnet werden (sogenannte Biokunststoffe), diese zersetzen sich nur unter Laborbedingungen optimal und bleiben sonst als Plastikfetzen erhalten. Es darf KEIN PLASTIK in die Biotonne. Dies gilt auch für Teebeutel aus Plastik, Kaffeekapseln aus Metall oder Plastik und beispielsweise Gummibänder vom Blumenstrauß.
Ebenfalls nicht erlaubt sind, wegen der eingesetzten Verfahren in den Verwertungsanlagen, rohe Fleisch- und Fischreste sowie Knochen und Gräten da bei der Kompostierung dieser giftige Gase entstehen können. Auch Speiseöle und –fette gehören wie bisher in die Restmülltonne.

Richtiges Befüllen
Das richtige Befüllen der Biotonne hilft unangenehmen Gerüchen und Verschmutzungen des Gefäßes vorzubeugen. Vor dem ersten Befüllen und nach jeder Leerung der Biotonne ist es sinnvoll, den Boden mit zerknülltem Zeitungspapier auszulegen. Dieses bindet überschüssige Feuchtigkeit und vermindert Anhaftungen. Beim Einfüllen der Bioabfälle darf weder gepresst noch gestopft werden. Die Verdichtung des Materials begünstigt Fäulnisprozesse, was zu unangenehmen Gerüchen führt. Ein lockeres Befüllen und Beeinflussung der Feuchtigkeit durch Auswahl geeigneter Bioabfälle und/oder Einwickeln von feuchten Bioabfällen in Zeitungspapier sorgt in der Biotonne für ein gutes 'Raumklima'.

Materialien tierischen Ursprungs sind bevorzugte Stoffe zur Eiablage von Fliegen. Heikle Abfälle sollten daher in Zeitungspapier eingewickelt werden. Zudem ist darauf zu achten, dass der Deckel der Biotonne immer so geschlossen ist, dass Fliegen nicht in das Behälterinnere gelangen können.
Rasenschnitt sollte vor Einfüllen in die Biotonne antrocknen. Die hohe Feuchtigkeit und die dichte Lagerung von frischem Rasenschnitt begünstigen ansonsten Fäulnisprozesse mit starker Geruchsentwicklung. Es geht also darum ein möglichst trockenes, lockeres Gemisch in der Biotonne sammeln.
Die langjährige Erfahrung anderer Landkreise hat gezeigt, dass mit etwas Achtsamkeit, kaum Probleme durch die Biotonne entstehen.

Autor/in: PresseInformationsDienst des Landkreises Cuxhaven