Seiteninhalt


12.05.2021

Zur Stelle, wenn's kriselt: Der Allgemeine Soziale Dienst unterstützt Familien

Jugendamt hat im Jahr 2020 217 mal den „sozialen Rettungsring“ ausgeworfen

Ein „sozialer Rettungsring“, nach dem Kinder und Jugendliche, aber auch Eltern greifen – gerade in der Corona-Pandemie: Genau das ist die Funktion des Allgemeinen Sozialen Dienstes (kurz: ASD) im Jugendamt des Landkreises Cuxhaven. „Der ASD ist in Familien immer dann zur Stelle, wenn’s kriselt – in der Corona-Krise und natürlich auch danach“, sagt Holger Ahrens vom Jugendamt des Landkreises Cuxhaven.

Von Schulproblemen über Konflikte in der Familie bis zur Sucht – vieles könne Kindern und Jugendlichen das Leben schwer machen oder sie sogar aus der Bahn werfen. „Die Corona-Pandemie hat diese Probleme in vielen Familien noch verschärft: Nicht raus können – keine Kita, keine Schule, keine Freunde treffen, kein Sport, kein Klub. Gerade dann, wenn sich das Leben in einer kleinen Wohnung abspielt, liegen die Nerven schon mal schnell blank“, so Ahrens.

Eltern hätten zudem häufig das Problem, den Alltag in den Griff zu bekommen: von regelmäßigen Mahlzeiten bis zum Umgang mit Konflikten. Genau dann sei das Jugendamt gefragt: Der ASD helfe dabei, den Alltag zu organisieren. „Praktische Unterstützung zu geben ist unser Job. Das Spektrum an Hilfe, das der ASD dabei anbietet oder vermittelt, ist breit: von der Erziehungsberatung über die Unterstützung in der Familie bis zum Vermitteln einer Pflegefamilie“, so Holger Ahrens. In enger Kooperation mit den Trägern der sieben Jugendhilfestationen im Landkreis kann schnell und unbürokratisch unterstützt werden.

Eltern oder Kinder wenden sich oft selbst an den ASD bzw. an die Jugendhilfestationen. „Aber auch Menschen aus dem Umfeld melden sich, wenn sie sich Sorgen um ein Kind machen. Vor der Corona-Pandemie kamen Hinweise oft aus Kitas und Schulen. Jetzt sind es häufiger Nachbarn, die bemerken, dass Hilfe vom Jugendamt gebraucht werden könnte. Wenn das Wohl von Kindern gefährdet ist, dann ist das ein absolut ernstes Thema. Es ist wichtig, hier die Augen im Alltag offenzuhalten und mit den Ohren im eigenen Umfeld auf Empfang zu bleiben“, so Ahrens.

Im vergangenen Jahr sind 217 Hinweise auf eine Kindeswohlgefährdung beim Jugendamt Cuxhaven eingegangen – Fälle, die den Allgemeinen Sozialen Dienst auf den Plan gerufen haben. 61 (28%) davon waren „ernste, oft akute Fälle“, berichtet Monika Mank, die als Koordinatorin für den Kinderschutz alle Eingänge sichtet. Hier sei es beispielsweise um Vernachlässigung gegangen. „Ebenso kommt es immer wieder vor, dass das Jugendamt im Landkreis Cuxhaven auf körperliche Misshandlung trifft oder mit sexuellen Missbrauch zu tun hat. Bei 40 Prozent der Hinweise, die uns erreicht haben, gab es zwar keine Kindeswohlgefährdung, allerdings war Hilfe und Unterstützung vom Jugendamt dringend notwendig. Da sind wir drangeblieben. Anders in den übrigen Fällen: Das war ‚falscher Alarm‘. Aber der ist uns allemal lieber, als wenn einmal zu wenig hingeschaut wird“, so Monika Mank.

Im Fokus stehen beim Jugendamt des Landkreises Cuxhaven immer die Kinder, die Jugendlichen aber auch die Eltern: „Wenn es darum geht, dass das Wohl der Kinder gefährdet ist, dann ist der Eins-zu-eins-Kontakt mit den Eltern enorm wichtig – egal, ob es einen Lockdown gibt oder nicht“, sagt Monika Mank. Das Jugendamt setze nämlich alles daran, den „menschlichen Lockdown“ in Familien zu verhindern.

Oft reicht es für den Schutz der Kinder bereits aus, den Eltern konkrete Hilfen anzubieten. „Das ist häufig schon der Schlüssel zum Erfolg. Wer die Eltern stärkt, schützt damit oft auch gleich die Kinder: starke Eltern, starke Kinder“, davon ist Kreisdezernent Friedhelm Ottens überzeugt.

Wer Hilfe braucht, kann sich direkt an das Jugendamt wenden – per Telefon 04721 66-2801 oder per E-Mail jugendamt(at)landkreis-cuxhaven.de

Ein „Rettungsring“ vom Jugendamt des Landkreises Cuxhaven: Der Allgemeine Soziale Dienst (ASD) hilft, wenn Kinder, Jugendliche und Eltern Unterstützung brauchen – bei der Erziehung, bei Konflikten oder Krisen.

Autor/in: Presse- und InformationsDienst des Landkreises Cuxhaven