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29.07.2022

Sanierung der Rolandstatue an der Burg Bederkesa abgeschlossen

Die Rolandstatue vor der Burg Bederkesa wurde eine Woche lang restauriert. Die Gäste der Burg können sich ab sofort wieder über einen Roland im frischen Gewand freuen.

In der letzten Woche fanden die Besucherinnen und Besucher der Burg Bederkesa den Roland vor der Burg Bederkesa eingerüstet vor. Dieser ungewöhnliche Anblick war bedingt durch notwendige Restaurierungsarbeiten zum Erhalt und Schutz der Statue. Die Renovierungsarbeiten, welche mit vollem Einsatz von der Diplom-Restauratorin Stephanie Silligmann geleitet wurden, konnten nach einer arbeitsintensiven Woche gestern Nachmittag erfolgreich abgeschlossen werden.

Nachdem bereits 1995 die Farbgebung erneuert wurde, war nach 22 Jahren wieder eine Restaurierung erforderlich. Die Figur und der Sockel waren vorsichtig zu reinigen und an vielen Stellen wurde die verwitterte Farbe erneuert. Auch der Inschriftenstein über dem heutigen Museumseingang wurde bei dieser Gelegenheit aufgearbeitet, Fehlstellen ergänzt und Teile der Vergoldung erneuert. Beauftragt haben das Museum Burg Bederkesa und die Burggesellschaft Bederkesa e.V. das Team mit der Diplom-Restauratorin Stephanie Silligmann M.A. aus Brunsbek, die auch schon den Roland in Wedel bei Hamburg aus dem 16. Jahrhundert restauriert hat. Silligmann zeigt sich bei der Begutachtung des Beerster Rolands über den Zustand und die bisherige Pflege sehr erfreut. Sie meint, der Zustand des Rolands in der Burg Bederkesa ist in Anbetracht seines Alters in einem sehr guten Zustand. Insbesondere die plastischen Feinzeichnungen sind in einem bemerkenswerten Zustand. Es sind kaum Schadensbildungen vorhanden und es handelt sich laut Silligmann bei der Restaurierung hier lediglich um eine stelleweise farbliche Neufassung.

Während der Restaurierung wurden der Roland und auch die vier wappentragenden Löwen gründlich gereinigt und von Algen und Moos befreit und desinfiziert. Anschließend erfolgte an den Stellen die es erforderten eine flächige Neufassung. Andere Stellen wurden lediglich farbig ausgebessert. Da die Spezialfarben aus dem Jahr 1995 noch immer nachgemischt werden können, braucht es somit keinen kompletten Neuanstrich. Auch der Sockel der Figur wurde fachkundig begutachtet. Teile der Fugen zwischen den einzelnen Steinquadern wurden nach Notwenigkeit entfernt und mit einem Mineralmörtel neu verfugt.

Die Gesamtkosten der Restauration belaufen sich auf ca. 12.000 €. Getragen werden diese Kosten von der Burggesellschaft Bederkesa e.V., vom Landkreis Cuxhaven und von der Kulturstiftung der Weser-Elbe-Sparkasse. Museumsleiter Dr. Andreas Hüser freut sich, dass die Sanierung nun umgesetzt und so zügig abgeschlossen werden konnte: Nachdem zunächst Gutachten aus der Baudenkmalpflege erforderlich waren und dann ein Weg der Finanzierung gesucht wurde, passt es in das Jubiläumsjahr 2022 „40 Jahre Museum Burg Bederkesa“, dass dieses über 400 Jahre alte bedeutende Kulturdenkmal für die kommenden Jahre wieder frisch gemacht wurde. So begrüßt der Roland, als meist fotografierter Mann aus Bad Bederkesa, in frischem Gewand auch weiterhin die Gäste der Burg Bederkesa.

Geschichte des Rolands

Der Roland wurde im Jahr 1602 als Zeichen der stadtbremischen Gerichtsbarkeit im Amt Bederkesa aufgestellt. Die Figur krönte weithin sichtbar zunächst die Kuppel eines Brunnenhauses auf dem Burghof. Später, als die Burg in Privatbesitz verkauft worden ist, stellte man den Roland vor dem neu geschaffenen Preußischen Lehrerseminar in Bederkesa auf, wo er bis nach dem zweiten Weltkrieg stand. In den letzten Kriegstagen verlor er sein Schwert und die Schwerthand. Beide wurden restauratorisch ergänzt, bevor die Figur vor der Kirche in Bad Bederkesa platziert wurde. Nachdem die Burg Bederkesa saniert war, kehrte die Statue zurück an seinen ursprünglichen Standort und steht seit 1982 nach erneuter Restaurierung auf einem Sockel auf dem Burghof. 1982 hat man die Figur zudem aufgrund nachgewiesener Farbreste nach zeitgenössischen Vorbildern und einer historischen Beschreibung farbig gefasst. Das verloren gegangene Schwert wurde vor einigen Jahren auf dem Gelände des ehemaligen Lehrseminars von Schülern des Internats in Bederkesa wiedergefunden. Dieses kann in der Ausstellung der Burg Bederkesa besichtigt werden.

Bild: v.l. Dr. Andreas Hüser, Leiter der Burg Bederkesa; Jörg Reichmann, Burggesellschaft Bederkesa e.V.; Stephanie Silligmann, Restauratorin

Autor/in: Presse- und InformationsDienst des Landkreises Cuxhaven