Installation digitale Sirenensteuerempfänger II

Mit der Installation des ersten neuen Steuerempfängers in Wanna beginnt heute die digitale Umrüstung aller 225 Sirenensteuerempfänger im Kreisgebiet. Nach und nach wird das Unternehmen Hörmann Warnsysteme GmbH in diesem Jahr die Sirenen im gesamten Kreisgebiet mit neuen digitalen Steuerungsempfängern der Firma Ölmann für das bestehende POCSAG-Netz des Landkreises Cuxhaven ausstatten. Die Geräte sind Tetra-fähig und können damit zukünftig auch in die Alarmierung der Bevölkerung durch den Bund oder das Land einbezogen werden.

Die Sirenen im Kreisgebiet sind kein Auslaufmodell. Auch wenn viele Feuerwehrleute inzwischen mit digitalen Meldeempfängern (DME) ausgestattet sind, bleiben sie ein wichtiges Alarmierungsmedium für die freiwilligen Feuerwehren, teilweise sogar das Einzige. Das Feuerwehrwecksignal ist auch mit den anlogen Steuerungsempfängern möglich. Soll aber die Bevölkerung vor Gefahren gewarnt werden, bleiben die analog angesteuerten Sirenen stumm. Derartige Warnungen hielt man lange Zeit für verzichtbar, inzwischen zeigt sich aber, dass Fernseh- und Rundfunkdurchsagen, Lautsprecherwagen, SMS-Meldungen oder Warn-Apps zwar sinnvolle Ergänzungen sind, der akustische „Weckeffekt“ der Sirenensignale die Bevölkerung aber am effektivsten erreicht.

Der weit überwiegende Teil der Sirenen im Landkreis Cuxhaven wird derzeit noch analog betrieben. Nur ein geringer Anteil wurde bereits im Rahmen von notwendigen Reparaturen mit digitalen Steuerungsempfängern ausgerüstet. Um das bestehende Netz auch zukünftig mit den zur Verfügung stehenden Frequenzen ansteuern und neben dem Feuerwehrsignal auch andere Warnsignale ausgeben zu können, ist also eine flächendeckende Ertüchtigung notwendig.

Seitdem das Bundesamt für Zivilschutz in den 1990er Jahren die Warnämter aufgelöst hat, befinden sich die Sirenen im Eigentum der Städte und Gemeinden. Sie sind zuständig für den unmittelbaren Brandschutz wie auch für die Warnung und Information der Bevölkerung. Übergeordnete Aufgaben im Brand- wie auch im Katastrophenschutz übernimmt jedoch der Landkreis. Zur Finanzierung dieses auf 685.000,00 € bemessenen Vorhabens wird daher eine Kostenteilung zwischen Gemeinden und Landkreis angestrebt.

Derzeit muss man davon ausgehen, dass das bisherige Netz nicht ausreichend ist. 238 zusätzliche Sirenen werden benötigt, um eine flächendeckende Warnung sicherstellen zu können. Nach Abschluss der Ertüchtigung soll daher in den kommenden acht Jahren eine Verdichtung des Sirenennetzes folgen. Es wird mit Gesamtkosten von ca. 6.240.000,00 € gerechnet. Dafür sollen Fördermittel aus dem Sonderförderungsprogramm des Bundes in Anspruch genommen werden.

Die insgesamt 225 Sirenen, die umgerüstet werden, verteilen sich folgendermaßen auf die Kommunen:

Landrat Kai-Uwe Bielefeld lässt es sich nicht nehmen, den ersten digitalen Steuerungsempfänger im Landkreis selbst auszupacken

Bild: Landrat Kai-Uwe Bielefeld lässt es sich nicht nehmen, den ersten digitalen Steuerungsempfänger im Landkreis selbst auszupacken