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Förderungen für Sanierung und eine Doktorarbeit über Allmers' Nachlass
Für die dringend erforderliche Sanierung des Allmers-Hauses in Rechtenfleth an der Weser erhält der Landkreis Cuxhaven eine Förderung aus den Mitteln der Bundesbeauftragten für Kultur und Medien sowie von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz mit Sitz in Bonn.
Das Haus des Dichters, Schriftstellers und Menschenfreundes ist hiermit in die erste Reihe der Baudenkmäler in Deutschland vorgerückt. Darüber hinaus wird Allmers‘ künstlerischer Nachlass gefördert: Das Land Niedersachsen finanziert über das Förderprogramm Pro*Niedersachsen von 2024–2026 die Anfertigung einer Doktorarbeit über das Interieur des Allmers-Hauses und die graphischen Werke in seiner Hinterlassenschaft mit 100.000 Euro.
Träger des Projekts sind die Hermann-Allmers-Gesellschaft e. V. in Rechtenfleth und das Seminar für Kunstgeschichte der Universität Göttingen. Der Landkreis Cuxhaven unterstützt, indem er für die Nebenkosten des Projekts mit 5.000 Euro aufkommt.
Der für Kultur zuständige Dezernent und Erste Kreisrat Friedhelm Ottens hatte das Projekt initiiert. Mit Prof. Dr. Michael Thimann, Inhaber des Lehrstuhls für Kunstgeschichte an der Universität Göttingen, konnte ein Experte für die Kunst des 19. Jahrhunderts gewonnen wer-den. Wie so viele Besucherinnen und Besucher war auch Thimann überrascht, ein so bedeu-tendes künstlerisches Ensemble in der ländlichen Beschaulichkeit des südlichen Landkreises Cuxhaven zu finden.
Bildung durch Objekte – Das Allmers-Haus und seine Sammlungen
Prof. Thimann verfasste den Projektantrag unter dem Titel „Bildung durch Objekte – Das All-mers-Haus und seine Sammlungen“ für die Ausschreibung des Niedersächsischen Ministeri-ums für Wissenschaft und Kunst. Im vergangenen Sommer überreichte Minister Falko Mohrs den symbolischen Scheck über die Fördersumme des Landes im Allmers-Haus in Rechten-fleth.
Vor Kurzem startete das Projekt in die Praxis: Nach Ausschreibung, Eingang zahlreicher Be-werbungen und Auswahl des angehenden Kunsthistorikers, der über Allmers‘ Nachlass pro-moviert werden möchte, kamen Prof. Dr. Thimann, sein ehemaliger Göttinger Master-Student und künftiger Doktorand Tobias Mahler M. A. und Dr. Axel Behne als Vertreter des Vorstan-des der Allmers-Gesellschaft Anfang Februar im Archiv des Landkreises Cuxhaven in Ottern-dorf zusammen. Bei einer umfassenden Sichtung derjenigen Teile des Allmers-Nachlasses, die im Archiv in Otterndorf lagern und noch nicht eingehend beschrieben sind, wurde ein Plan zum weiteren Vorgehen entwickelt. „Tobias Mahler ist ein Gewinn für Allmers.“ freut sich Dr. Behne über den Doktoranden. Dieser stammt aus Neuhaus an der Oste und war in seinen Se-mesterferien bereits mehrfach für die Allmers-Gesellschaft tätig. Dabei konnte er sich sowohl mit der Einrichtung des Allmers-Hauses als auch mit den graphischen Werken und den Foto-grafien in Allmers‘ Nachlass vertraut machen. Nun hat er mit einem Promotionsstipendium des Landes über zwei Jahre die Gelegenheit, seine bereits gesammelten Eindrücke und Kenntnisse an den Objekten zu vertiefen und für seine berufliche Entwicklung zu nutzen. "Nachdem ich mich schon fast während meines gesamten Studiums wiederholt mit Hermann Allmers beschäftigt habe, ist die Arbeit und Forschung am Allmers-Nachlass für mich wirklich eine Herzensangelegenheit geworden. Ein derart ergiebiges und geschlossenes Ensemble vorzufinden, kann für einen Studenten der Kunstgeschichte aus der Region eigentlich nur als Luxus bezeichnet werden. Es gibt nun noch einiges, das in die digitalen Sammlungen aufge-nommen und genauer beschrieben werden muss, daher freue ich mich umso mehr über die Möglichkeit, im Rahmen des Projekts weiter an Allmers und meiner damit verbundenen Promotion arbeiten zu können und danke allen daran Beteiligten für ihre Förderung und Unter-stützung." freut sich der Promovend Tobias Mahler.