Amselsterben - Informationen und Hinweise zum Usutu-Virus

Das Usutu-Virus hat seinen Ursprung in Afrika und wird von Stechmückenarten übertragen, die auf Vögel spezialisiert sind. Wildvögel sind die Hauptwirte, das heißt die Lebewesen, die einem Parasiten optimale Lebensbedingungen bieten, für das Usutu-Virus.

Das Virus wurde erstmals 2011 und seither jährlich in Deutschland nachgewiesen. So gab es in den vergangenen Jahren regionale Einzelvorkommen bis hin zu einem massiven regional und zeitlich begrenztem Vogelsterben, bei dem Singvögel und in Gefangenschaft lebende Eulen vorrangig betroffen waren.

Die meisten Wildvögel erkranken in der Regel nicht an dem Usutu-Virus oder die Infektionen verlaufen symptomlos. Jedoch gibt es auch hochempfängliche Vogelspezies, wie den Bartkauz und die Amsel. In den Jahren mit starker Ausbreitung der Virus-Infektion in Verbindung mit massivem Vogelsterben waren überwiegend Amseln betroffen, daher spricht man auch vom „Amselsterben“.

Die erkrankten Tiere weisen oft folgende Symptomatik gefolgt vom Todesfall auf: struppiges Kleingefieder im Hals-Kopfbereich mit einer hellen Verfärbung bis hin zur teilweisen oder vollständigen Kahlheit im Kopfbereich, gefolgt von Apathien und Störungen des zentralen Nervensystems wie Taumeln oder Kopfverdrehen.

Hinweise

Obwohl das Virus nur über blutsaugende Insekten übertragen wird, sollten erkrankte und tote Vögel nur mit Gummihandschuhen angefasst werden. 

Wer ein erkranktes Tier zur Versorgung oder „Erlösung“ zum Tierarzt bringt, trägt die dafür anfallenden Kosten.

Keine Anzeige- und Meldepflicht 

Usutu-Infektionen sind weder beim Veterinäramt noch bei der Unteren Naturschutzbehörde anzeige- oder meldepflichtig. Allerdings können Meldungen wissenschaftliche Untersuchungen zu diesem Virus unterstützen. Wer erkrankte oder verendete Amseln findet, kann dies auf der Homepage des NABU melden: Meldeaktion zum Amselsterben - NABU