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21.06.2017

Modellvorhaben »Langfristige Sicherung von Versorgung und Mobilität in ländlichen Räumen«: Regionale Akteure treffen sich zum zweiten Mal

Der Landkreis Cuxhaven ist eine von 18 Modellregionen im Modellvorhaben des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur, das ländlich geprägte und vom demographischen Wandel betroffene Regionen bei der Sicherung gleichwertiger Lebensverhältnisse unterstützt.

Vor kurzem trafen sich in diesem Rahmen zum zweiten Mal verschiedene regionale Akteure und engagierte Bürgerinnen und Bürger im Kreishaus Cuxhaven, um gemeinsam in den Arbeitskreisen „Daseinsvorsorge“ und „Mobilität“ Lösungsansätze zu erarbeiten.

Ob und wie sich unterschiedliche Angebote der Daseinsvorsorge sowohl organisatorisch als auch räumlich bündeln lassen, war ein Themenschwerpunkt im Arbeitskreis Daseinsvorsorge. Ziel solcher sogenannter „multifunktionaler Angebote“ ist es, notwendige Infrastrukturen gemeinsam und effizienter zu nutzen, um so auch solche Angebote vor Ort noch zu sichern, die für sich alleine wirtschaftlich nicht mehr tragfähig wären. In diesem Kontext wurde auch überlegt, wie fehlende Vor-Ort-Einrichtungen durch mobile Angebote und Lieferdienste ersetzt werden können.

Ein Diskussionspunkt im Arbeitskreis Mobilität war die Einbindung der Orte mit einer bestimmten Versorgungsfunktion. Diese sollen in das Liniennetz von Bahn, Bus und Anruf-Sammeltaxi (AST) eingebunden werden. Eine Analyse zeigt, dass die Einbindung dieser Versorgungszentren in den öffentlichen Personennahverkehr im Landkreis derzeit nicht überall gleichwertig ist. Der Arbeitskreis erarbeitete hierzu eine Reihe von Verbesserungsvorschlägen, die im Weiteren vom Landkreis, den Verkehrsunternehmen und dem begleitenden Planungsbüro hinsichtlich ihrer Umsetzbarkeit geprüft werden.

Ein weiterer Themenschwerpunkt waren multifunktionale Mobilitätsangebote, die das heutige AST-Angebot ergänzen oder sogar ersetzen könnten. Hierbei werden entweder Fahrzeuge verschiedenster Herkunft (gemeindeeigene Fahrzeuge, Carsharing-Fahrzeuge, Hotelbusse usw.) je nach Verfügbarkeit für unterschiedliche Mobilitätsangebote verwendet, oder es werden neue Fahrzeuge beschafft und jeweils zeitversetzt für mehrere Mobilitätsangebote eingesetzt. Zu klären sind dabei insbesondere noch versicherungsrechtliche Fragen. Dritter Themenschwerpunkt waren Plattformen im Internet, deren Online-Angebote sich gezielt an die Bevölkerung im ländlichen Raum richten. Entsprechende Plattformen könnten wichtige Informationen miteinander vernetzen und auch direkte Angebote bereithalten zur Realisierung von Bedürfnissen, wie z.B. Einkaufen oder ärztliche Versorgung.

Nach einer Pause fanden sich die Teilnehmenden beider Arbeitskreise schließlich zum zweiten sogenannten „Plenum regionaler Akteure“ zusammen. In diesem Plenum wurde aus den beiden Arbeitskreisen berichtet und es wurden Überschneidungen zwischen beiden Themenfeldern herausgearbeitet. So sollen multifunktionale Versorgungsangebote und Mobilitätsstationen möglichst am gleichen Standort zusammengeführt werden.
Ausgelotet werden soll auch die Möglichkeit eines sogenannten „Fahrtenpool“, der verschiedene Fahrten öffentlicher oder gewerblicher Dienstleister und auch private Fahrten zusammenfasst und auch für Lieferdienste bei der Nahversorgung in der Fläche zur Verfügung steht.

Das immer wieder deutlich werdende Auseinanderklaffen von vorhandenen Angeboten in den Bereichen Daseinsvorsorge und Mobilität einerseits und der Wahrnehmung dieses Angebots durch die Nutzerinnen und Nutzer andererseits wurde ebenfalls als wichtiges Thema erkannt. Innerhalb des Modellvorhabens soll daher nun ein „Werkzeugkasten“ zur Erfassung der Nutzerwahrnehmung entwickelt werden. Dieser soll anschließend in den sogenannten „Piloträumen“ des Modellvorhabens getestet werden. Zu den Piloträumen zählen die Stadt Geestland, die Einheitsgemeinde Wurster Nordseeküste und die Samtgemeinde Land Hadeln. Die Veranstaltung schloss mit einem Ausblick auf das weitere Vorgehen im Modellvorhaben.

Ansprechpartnerin:
Gabi Kasten, Stabsstelle ÖPNV, Tel.: 04721 66-2443, E Mail: g.kasten(at)landkreis-cuxhaven.de
Weitere Informationen zum Modellvorhaben:
http://www.landkreis-cuxhaven.de/modellregion_bmvi

Autor/in: Presse- und InformationsDienst des Landkreises Cuxhaven