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Aktuelles

 

23.03.2018

Arbeitskreis Wolf besucht Nutztierhalter - Aufklärung und Informationen zum Herdenschutz vor Ort als Ziel

Am letzten Mittwoch kam der „Arbeitskreis Wolf im Landkreis Cuxhaven“ zu seiner zehnten Sitzung zusammen.

Im Mittelpunkt stand dieses Mal das Thema „Herdenschutzmaßnahmen“. Die Mitglieder verschafften sich hierzu bei einer Bereisung im Kreisgebiet verschiedene Eindrücke von konkreten Maßnahmen zur Umsetzung dieses Themas.

Der erste Halt wurde in Lüdingworth gemacht. Dort gab es Informationen eines hiesigen Züchters von Schafen und seinen Herdenschutzhunden. Den Arbeitskreis-Mitgliedern wurden Hintergründe zu Ausbildung und Einsatz erläutert. Herdenschutzhunde werden innerhalb einer Nutzviehherde geboren und wachsen dort auf. Die permanente Nähe zu Nutztieren und Artgenossen ist die Grundvoraussetzung für ihren späteren Einsatz als Herdenschutzhund.

Anschließend ging es weiter nach Odisheim zu einem Schafzüchter, der den vom Land Niedersachsen geforderten „Grundschutz“-Zaun errichtet hat und über die konkrete Umsetzung in Bezug auf Beschaffung und Aufbau berichtete. Auch die teils schwierige Zusammenarbeit mit dem beim Land Niedersachsen angesiedelten Wolfsbüro kam dabei zur Sprache. So war es von der Antragstellung, zur Bezuschussung des Zaunbaus bis hin zur Auszahlung dieser Gelder ein langer Weg.

Nachdem es am 19. März 2018 einen Übergriff auf Schafe in Steinau gegeben hatte, machte der Arbeitskreis dort Station, um mit dem Tierhalter ins Gespräch zu kommen und sich einen Eindruck von der Situation vor Ort zu verschaffen.

Zum Abschluss der Bereisung wurde ein Rinderhalter in Beverstedt besucht. Hier wurde ein sogenannte „Grundschutz“ ohne Beihilfen des Landes zum Schutz von Rindern errichtet. Der Landwirt berichtete von seinen Erfahrungen, den Kniffen und dem hohen Unterhaltungsaufwand für den Zaun.

Die Mitglieder des „Arbeitskreises Wolf“ fuhren mit vielen Eindrücken zurück ins Kreishaus nach Cuxhaven. Einerseits wurde deutlich, dass ein Engagement der Nutzierhalter notwendig ist, um den Problemen, die die Rückkehr des Wolfes durchaus auch mit sich bringt, zu begegnen; andererseits wurde erkannt, dass insbesondere auch das Wolfsbüro schneller und unbürokratischer agieren muss. Ein Schwerpunkt in der Diskussion mit den Landwirten bildete die derzeit fehlende Transparenz in den Kriterien für die Bewilligung von Präventionsleistungen oder in der Gewährung von Billigkeitsleistungen. Als Konsequenz daraus wird der Arbeitskreis diese Transparenz in Kürze schriftlich beim Land einfordern.

Autor/in: Presse- und InformationsDienst des Landkreises Cuxhaven